Literarische Vielfalt in Zeiten der Globalisierung erleben: Auf dem Internationalen Literaturfestival Berlin ist es möglich. Arabische Lyriker treffen amerikanische Shortstory-Schreiber, polnische Poeten ihre isländischen Kollegen, südafrikanische Romanciers den rumänischen Nachwuchs. Neuentdeckungen stehen gleichberechtigt neben Größen der Weltliteratur. Fremdes scheint auf, Verwandtes wird sichtbar, wenn in 11 Tagen rund 190 Autoren einen Einblick in neue und tradierte Entwicklungen der aktuellen Weltliteratur geben.
Das vollständige Programm finden Sie hier.
14.09 | 18 Uhr | Stadtteilbibliothek Heinrich von Kleist, Havemannstraße 17, 12689 Berlin | Lesung mit Cătălin Dorian Florescu Eintritt frei
Cătălin Dorian Florescu führt in seinem neuesten Roman „Der Mann, der das Glück bringt" durch die Welt New Yorks um 1900 und das magische Universum des Donaudeltas.
Ray und Elena lernen sich in einer dramatischen Nacht in New York kennen. Sie ist eine Fischerstochter aus dem Donaudelta, er ein erfolgloser Künstler, der noch an den Durchbruch glaubt. Sie muss die Asche ihrer Mutter nach Amerika bringen, er will erreichen, was sein Großvater für sich erhoffte. Ihre geheimnisvollen Lebenswege finden in jenem Augenblick zusammen, als sie sich entscheiden können, einander erzählend zu vertrauen. Ihre Familiengeschichten führen den Leser in die Welt New Yorks - von 1899 bis in die Gegenwart - und in das magische Universum des Donaudeltas.
In seinem spannenden, an Fabulierlust und Überraschungen reichen Roman lässt Catalin Dorian Florescu zwei Erzählstimmen abwechselnd zu Wort kommen. So entsteht das Bild eines fantastischen und harten Jahrhunderts zwischen dem Schwarzen Meer und der amerikanischen Metropole. Ein Roman voller Tragik und Komik, der gleichzeitig eine literarische Reverenz an die Fähigkeit des Menschen ist, sein Glück zu suchen, zu überleben und allen Widrigkeiten zum Trotz zu lieben.
Cătălin Dorian Florescu (geb. 1967, Timișoara) lebt als freier Schriftsteller in Zürich. Er veröffentlichte die Romane „Wunderzeit" (2001), „Der kurze Weg nach Hause" (2002) und „Der blinde Masseur" (2006). Bei C.H.Beck liegen von ihm die Romane „Zaira" (2008) und „Jacob beschließt zu lieben" (2011) vor. Er erhielt zahlreiche Preise - u.a. den Anna Seghers-Preis, 2011 den Schweizer Buchpreis, 2012 der Josef von Eichendorff-Literaturpreis. Für das Manuskript des neuen Romans erhielt er das Werkjahr der Stadt Zürich ( www.florescu.ch)
17.09 | 19.30 Uhr | Haus der Berliner Festspiele, Schaperstraße 24, 10719 Berlin | Lesung mit Varujan Vosganian | Eintritt 8 Euro / ermäßigt 6 Euro
Varujan Vosganian erzählt in seinem Buch „Das Spiel der hundert Blätter" von Randfiguren der gegenwärtigen rumänischen Gesellschaft und ihren Erfahrungen während der Ceaușescu Diktatur.
Tili, Jenica, Maca, Luca: In Kindheitstagen haben sie das Spiel der hundert Blätter gespielt - von einem Kastanienblatt zum nächsten hüpfen und sehen, wer es am weitesten schafft. Heute berät Tili einen Puppenmacher, Jenica betreibt eine Lottokollektur, Maca provoziert die Mitmenschen mit seinem Motorrad. Und Luca? Luca ist verschwunden.
Varujan Vosganian (geb. 1958, Craiova), verbrachte seine Kindheit und Jugend in Foçsani. Von 2006 bis 2008 rumänischer Finanz- und Wirtschaftsminister, 2012 bis 2013 Minister für Handel und Industrie. Er ist Präsident der Vereinigung der Armenier in Rumänien. 2013 erschien bei Zsolnay sein vielbeachteter und preisgekrönter Roman „Buch des Flüsterns" und 2016 „Das Spiel der hundert Blätter".
Die Lesung wird von Ernest Wichner moderiert. Mehrere Fragmente aus dem Erzählband werden in deutscher Sprache von Thomas Wlaschiha vorgelesen.
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