Literarisches Echo in Berlin anlässlich der Internationalen Buchmesse Leipzig

Das Rumänische Kulturinstitut ,,Titu Maiorescu" in Berlin organisiert in der deutschen Hauptstadt zwei Veranstaltungen anlässlich der Internationalen Buchmesse Leipzig.

26. April | 19.30 Uhr | Haus für Poesie Berlin (Knaackstr. 97, 10435 Berlin): Debatte anlässlich der Vorstellung der deutschen Ausgabe Paul Celan - eine rumänische Dimensionvon Petre Solomon sowie Vorführung des Films Duo pentru paoloncel și petronom(Duo for paoloncel and petronom) (1994)von Alexandru Solomon.


Gäste: Ernest Wichner, Autor und Übersetzer, Helmut Böttiger, Autor und Literaturkritiker, Alexandru Solomon, Regisseur, Maria Herlo und Ingrid Baltag, Übersetzerinnen.


Paul Celan - die rumänische Dimension erscheint zum ersten Mal auf Deutsch beim berliner Verlag Noack & Block, übersetzt von Maria Herlo und überarbeitet von Ingrid Baltag. Die Veranstaltung besteht aus einer Diskussion mit Helmut Böttiger, einem Spezialisten für Celans Werk, Ernest Wichner, Autor, Alexandru Solomon, Filmregisseur sowie den beiden Übersetzerinnen des Buches. Im Rahmen der Veranstaltung wird der Film Duo pentru paoloncel și petronom (Duo for paoloncel and petronom) (Regie: Alexandru Solomon, 1994) gezeigt - ein Essay über die Kraft der Poesie und die Freundschaft zwischen Paul Celan und Petre Solomon.


Petre Solomon (1923-1991), rumänischer Schriftsteller, besuchte das Wirtschaftsgymnasium ,,Cultura" und anschließend das ,,Onescu"-Kolleg, bis er im April 1944 nach Palästina ging, von wo er im August 1946 zurückkehrte. Nach seinem Studium der englischen Sprache und Literatur an der Universität Cambridge in Haifa schloss er sein Studium an der Fakultät für Literatur der Universität Bukarest ab. Er debütierte mit Versen im Herbst 1944 in der Zeitschrift Orizont und veröffentlichte im Laufe der Jahre mehrere Gedichtbände, darunter Lumina zilei (ü. Daylight) (1954), Drum spre oameni (ü. Road to People)(1956) und Relief (1965). Als angesehener Übersetzer hat er sich durch die rumänischen Versionen grundlegender Werke der Weltliteratur von William Shakespeare, John Milton, Charles Dickens, George Gordon Byron, Joseph Conrad, Graham Greene, Jack London, Herman Melville, Walter Scott, Percy Bysshe Shelley, Ray Bradbury, Rabindranath Tagore, Mark Twain usw. hervorgetan. 1990 wurde sein Buch über Paul Celan in Frankreich, Paul Celan - l'adolescence d'un adieu, beim Éditions Climats veröffentlicht.


Mehr Informationen bezüglich der Veranstaltung finden Sie hier:

www.haus-fuer-poesie.org/de/literaturwerkstatt-berlin/veranstaltungen/veranstaltungen-aktuell/petre-solomon-paul-celan-die-rumaenische-dimension


27. April | 20.00 Uhr |  RKI Berlin (Reinhardtstr. 14, 10117 Berlin): Präsentation des Romans Inocenții (Wo die Hunde in drei Sprachen bellen) von Ioana Pârvulescu, erschienen beim Szolnay Verlag und übersetzt von Georg Aescht.

Gäste: Autorin Ioana Pârvulescu und Übersetzer Georg Aescht.


Wo die Hunde in drei Sprachen bellen, der dritte Roman von Ioana Pârvulescu nach Viața începe vineri (Life Begins on Friday) (2009) und Viitorul începe luni (The Future Begins on Monday) (2012), erzählt das Leben und die Atmosphäre einer Familie in den 1960er Jahren vom Anfang bis Ende des Kommunismus in Rumänien. Das Buch erschien 2016 beim Humanitas Verlag in Bukarest. Die deutsche Übersetzung von Georg Aescht erschien 2021 beim Zsolnay Verlag. Der Roman erhielt zahlreiche positive Rezensionen von der deutschen Literaturkritik.


Ioana Pârvulescu ist in der rumänisch-sächsischen Umgebung von Brașov (Kronstadt) aufgewachsen und ausgebildet worden. Neben ihrer Arbeit als Schriftstellerin ist sie auch Professorin an der Fakultät für Literatur der Universität Bukarest, wo sie moderne Literatur unterrichtet. Sie ist eine der populärsten Stimmen der rumänischen Gegenwartsliteratur und beherrscht auch die deutsche Sprache. In ihren Büchern beschäftigt sie sich mit den Dimensionen der Vergangenheit und Erinnerung. Ihre Essays erzählen vom Alltagsleben in der Belle Époque, von der Zwischenkriegszeit sowie vom Kommunismus. Sie hat außerdem vier Romane geschrieben. Die ersten beiden, Viața începe vineri (Life Begins on Friday) (2009) und Viitorul începe luni (The Future Begins on Monday) (2012), spielen im kosmopolitischen Bukarest der Belle Époque, und der Erzählstrang ist eine Zeitreise. Inocenții (Wo die Hunde in drei Sprachen bellen) (2016) ist ein autobiografischer Roman, der in Brașov spielt. Der Roman Prevestirea (The Prophecy) (2020), die Geschichte des biblischen Jona, wurde mit dem Nationalpreis für Prosa in Iași ausgezeichnet.

Ioana Pârvulescu hat außerdem aus dem Französischen (Maurice Nadeau, Milan Kundera, Saint-Exupéry und mehrere Bände von Asterix & Obelix) und aus dem Deutschen (Rainer Maria Rilke und Angelus Silesius) übersetzt. Sie ist zweifache Preisträgerin des Literaturpreises der Europäischen Union (2013 und 2018, Preis der Fachjury). 2022 debütiert sie als Kinderbuchautorin mit einem Buch von und über die Gegenwart, Invizibilii (ü.: The Invisibles). Ihre Bücher wurden in 13 Sprachen übersetzt.

Anmeldungen unter:anmeldung@rki-berlin.de .


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Auf der Leipziger Buchmesse wird eine Reihe von Werken einiger führender rumänischer Gegenwartsautoren vorgestellt, die kürzlich ins Deutsche übersetzt wurden, darunter Gabriela Adameșteanu – Provizorat (Das Provisorium der Liebe); Mircea Cărtărescu –Melancolia (Melancholie – Erzählungen); Ioana Pârvulescu – Inocenții (Wo die Hunde in drei Sprachen bellen); Lavinia Braniște –Sonia ridică mâna (Sonia meldet sich); Adrian Schiop – Soldații. Poveste din Ferentari (Soldaten. Geschichte aus Ferentari); Oleg Serebrian –Cântecul mării (Tango in Czernowitz); Ioana Nicolaie – Auswahl an Versen (Übersetzungspremiere). Bei der Veranstaltung werden auch rumänische Autoren aus Berlin vorgestellt, darunter Carmen Francesca Banciu, Alexandru Bulucz und Ernest Wichner.


Mit Unterstützung des Rumänischen Kulturinstituts "Titu Maiorescu" in Berlin wird der Band Das rumänische Theater im 21. Jahrhundert. Freie Szene und neue Wege der Autorin Irina Wolf am 27. April 2023 um 11.00 Uhr im Internationalen Forum der Leipziger Buchmesse vorgestellt.


Der Band Das rumänische Theater im 21. Jahrhundert. Freie Szene und neue Wege ist im Februar 2023 bei Frank & Timme Berlin, in der Reihe ,,Kunst-, Musik- und Theaterwissenschaftˮ erschienen. Das rumänische Theater hat seit 2010 zwei entscheidende Veränderungen erlebt: die rasante Entwicklung der freien Bühne und einen großen Innovationsschub in der staatlich geförderten Kultur. Die freie Bühne Rumäniens präsentiert sich als experimentell und innovativ und übernimmt wesentliche Aufgaben des kulturellen Lebens. Der Band gibt einen umfassenden Überblick über die Entstehung und Entwicklung von freien Theatergruppen und Theatern im Land sowie über inter- und transdisziplinäre Studiengänge an rumänischen Universitäten. Darüber hinaus stellt der Band wichtige Vertreter der in den 1980er Jahren geborenen Generation vor, darunter die Regisseure Carmen Lidia Vidu, Catinca Drăgănescu, Bobi Pricop und David Schwartz. Ihre Kreativität gibt der rumänischen Theaterwelt neue Impulse. Der Band befasst sich auch mit der von den ungarischen Minderheiten geschaffenen Szene und wirft einen detaillierten Blick auf das Roma-Theater in Rumänien.


Irina Wolf studierte Informatik in Bukarest und Wien und arbeitete als freie Journalistin und Theaterkritikerin für österreichische, rumänische und italienische Kulturmagazine. Sie hat zahlreiche grenzüberschreitende Theaterprojekte zwischen Österreich, Deutschland, Italien, Rumänien und der Republik Moldau koordiniert und ist Herausgeberin der ersten deutschsprachigen Bücher über das rumänische Theater nach dem Fall des Eisernen Vorhangs, wie z.B. Das rumänische Theater der Gegenwart.