„REPUBLICA POETICA” –ZEITGENÖSSISCHE POESIE AUS RUMÄNIEN

REPUBLICA POETICA -ZEITGENoSSISCHE POESIE AUS RUMaNIEN

Ort: Literaturwerkstatt Berlin, Knaackstraße 97, 10435 Berlin.

Uhrzeit: 20.00 -24.00

»Republica Poetica - Rumänische Poesie der Gegenwart« - das hat Tradition in der Literaturwerkstatt Berlin! 2009 initiierte das Rumänische Kulturinstitut in Berlin eine Partnerschaft, die alle zwei Jahre einen großen Abend der rumänischen Prosa und Lyrik vorsieht. An die Serien LivePoesie und ProsaNacht von 2009, 2011 und 2013 anknüpfend, steht nun erneut die zeitgenössische Poesie Rumäniens im Mittelpunkt. Mit den eingeladenen Autorinnen und Autoren kommt die Poesie-Szene, die seit 2010 in der Öffentlichkeit steht, auf die Bühne. Aus allen Regionen des Landes stammend, bringen die Dichterinnen und Dichter die Vielfalt der poetischen Stimmen Rumäniens mit: Sie lesen Relationspoetik (Răzvan Ţupa), introspektive Lyrik (Krista Szöcs), über Zynismus (Dmitri Miticov), Entwurzelung (Corina Bernic), historische Erfahrung (Moni Stănilă), Gewalt (Vlad Drăgoi) und Marginalisierung (Viku Zen). Musik bringt Bandesnaci auf die Bühne.  Es geht um 20 Uhr los, aber Pünktlichkeit spielt dieses Mal keine große Rolle. In der Republica Poetica kann man jederzeit aufkreuzen. Ein kleiner Umtrunk sorgt auch für die gute Stimmung bis tief in die Nacht.

Im Rahmen einer Übersetzerwerkstatt (koord. von Eva Ruth Wemme) im RKI Berlin, wurden die Werke der sieben Dichter ins Deutsche übersetzt.  Die Übersetzungen, aus der Feder von Anca Ilea (Vlad Dragoi, Razvan Tupa), Anke Pfeifer (Moni Stanila), Mara Radulescu (Dimitri Miticov, Razvan Tupa), Christiane Hoyer ( Viku Zen), Hubertus Wester Ebbinghaus (Viku Zen), Daniela Duca (Krista Szöcs) und Laura Hordoan (Viku Zen) werden in einer Broschüre veröffentlicht.

Zugleich werden zu diesem Anlass 140 Jahre seit der Geburt des Künstlers Constantin Brâncuși gefeiert. Vor und während der Veranstaltung läuft im Innenhof der Kulturbrauerei ein Performance mit Videomapping, realisiert von Modulab. Als zentrales Motiv  gilt  das berühmteste Werk des Künstlers Constantin Brâncuși, die Endlose Säule, sowie verschiedene traditionelle rumänische Symbole und Kunstelemente.

Răzvan Ţupa (geb. 1975, Brăila) veröffentlichte drei Gedichtbände, "fetiş - o carte românească a plăcerii" („Fetisch - ein rumänisches Buch der Lust" - 2001), "corpuri româneşti" („Rumänische Körper" - 2005) und „poetic. cerul din delft şi alte corpuri româneşti" („Poetic, der Himmel in Delft und weitere rumänische Körper" - 2011). Letztes Jahr erschien „Die Poetiken des Alltäglichen von bewegten Abenden bis hin zu Republica poetica", eine detaillierte Präsentation seiner für unkonventionelle Räume konzipierten und angepassten Ereignisse. Mitglied des Pen Club Rumänien. Er nahm an Lesungen und Poesiewerkstätten in Berlin, Bratislava, New York, Paris, Rom, Stockholm und Tel Aviv teil.

Vlad Drăgoi (geb. 1987, Braşov) studierte Philologie und debütierte mit dem Prosaband "Istoria artelor sau memoriile unui veleitar incognito" (Kunstgeschichte oder die Memoiren eines Inkognito-Möchtegerns), der 2009 im Verlag Lumen erschien. Darauf folgte 2013 der Lyrikband "Metode" (Methoden) im Verlagshaus Max Blecher. 2015 legte er den Lyrikband "Eschiva" (Ausweichen) im Verlag Cartea Românească sowie den Kurzfilm "Elsa" vor. Seine rumänischsprachige Dichtung gestaltet er als literarisches Pendant zu den Filmen von Craven, Hooper und Carpenter aus den 70ern. Zurzeit arbeitet er als Buchhändler.

Dmitri Miticov (geb. 1980, Târgovişte) studierte Mathematik in Brașov. 2006 gab er mit "Efectul de peliculă" ("Der Filmeffekt") sein Debüt. Er veröffentlicht unter dem Namen Dmitri Miticov. Damit eignete er sich die fiktive Biografie des bessarabischen Dichters aus Dubăsari an. Seine Gedichte wurden im Band „Numele meu e Dmitri" („Mein Name ist Dmitri") (2010) zusammengefasst. Bei dieser Gelegenheit übernahm der Autor auch im zivilen Leben den Namen der Buchfigur. Er veröffentlichte auch die Bände „Dmitri: Schau dir das Leben an") (2012) und „Dmitri: Die zynische Art" (2015).

Krista Szöcs (geb. 1990, Sibiu) schloss einen Masterstudiengang in Literaturwissenschaften an der Universität Sibiu mit einer Dissertation über Post Punk und Lyrik ab. Sie ist Mitglied der Gruppe Zona Nouă und Redaktor für die Union der rumänischen Architekten. Ihr Debütbuch, der Gedichtband "Cu genunchii la gură", wurde 2013 mit dem National Preis für Poesie „Iustin Panţa"ausgezeichnet.

Viku Zen ( geb. 1989, Bukarest) lebt und arbeitet in Bukarest als Performance-Poet, Komponist experimenteller Musik und visueller Künstler. Mit einer Lizenz in Bildhauerei, nahm er an mehreren persönlichen und Gruppenausstellungen Teil, darunter Beat Genaration Reborn/ Club Legere, Bukarest; Contempora 6 - Ausstellung Junger Künstler/ Alchemia, Bukarest und UNarte mit 150 Jahren/ Dalles-Saal, Bukarest. 2013 erschien sein Gedichtband „A iubi nu e verb" („Lieben ist kein Verb"), und 2016 „Anestezicul din palmă" („Das Betäubungsmittel in der Handfläche"), beide im Verlag Tracus Arte.

Moni Stănilă (geb. 1978, Timișoara) studierte orthodoxe Theologie in Timişoara und Sibiu. Seit 2010 lebt sie in Chişinău. Dort arbeitet sie als Journalistin und schreibt für die Zeitung Timpul (Die Zeit). Sie veröffentlichte das Tagebuch zum Glaubensübertritt „Iconostas" (2007), die Lyrikbände „Postoi parovoz", „Confesiunile dogmatistei" („Die Konfessionen der Dogmatikerin" - 2009), „Sagarmatha" (2012), „Colonia fabricii" („Die Kolonie der Fabrik" - 2015) und den Roman „Al 4-lea" („Der Vierte" - 2013).

Corina Bernic (geb. 1981, Iași)  ist Kulturmanagerin, Journalistin, Übersetzerin und Dichterin. Sie hat englisch- und deutschsprachige Prosa und Lyrik ins Rumänische übersetzt (u. a. Werke von Herta Müller, Peter Handke, Daniel Kehlmann). Neulich hat Corina Bernic den Kulturverein literatur.ro gegründet, dessen Ziele die Verbreitung rumänischer Literatur im Ausland, sowie das Veranstalten von Kulturevents in Rumänien und im Ausland sind. Sie ist Herausgeberin verschiedener Anthologien, sowie Autorin von zwei Gedichtbänden: „Casa scărilor" („Das Treppenhaus" - 2011, Casa de pariuri literare) und „Staţii" („Stationen" - 2014, Pandora M).*